FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin
Impressum
 Home > Oesterreich > Wien

Bibliothek des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien

Adresse. Währinger Straße 25, 1090 Wien [Karte]
Telefon. (0222) 403 21 54-16 und 408 79 00-16
Telefax. (0222) 408 79 00 20
Bibliothekssigel. <UBW-026>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Funktion. Institutsbibliothek mit Sonderbestand (historische Bibliothek des Josephinums).
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Geschichte der Medizin. - 2. Besondere
Sammelgebiete. : Kulturgeschichte und Philologie der Alten Welt; Ethnomedizin; Sexualwissenschaft; Naturphilosophie und medizinische Grenzgebiete; Biographien von Ärzten und Naturwissenschaftlern.

Benutzungsmöglichkeiten. . Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand) mit Lesesaal für alle Benützungsberechtigten der UB Wien. Nicht verliehen werden Werke vor 1850, Zeitschriften, Großformate, Rara und Handbücher. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-16.30 Uhr, keine Sommersperre. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Wien.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegeräte (ÖZDB, PZUW, Kataloge der Altbestände der Österreichischen Nationalbibliothek und der Universitätsbibliotheken Wien und Graz).
Gedruckte Informationen. Wyklicky, Helmut: Das Josephinum - Das medizinhistorische Institut in einem medizinhistorisch bedeutsamen Heim. Wien o.J. [mschr. aufliegender Führer].
'Hinweise für anreisende Benutzer.' Ein Drittel der Bestände ist unmittelbar zugänglich, das Beschaffen der dezentral magazinierten Werke erfolgt am Ende jeden Halbtages. - Straßenbahnlinien 37, 38, 40, 41 oder 42 ab Station Schottentor bis Haltestelle Schwarzspanierstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek geht auf die Lehrbibliothek zurück, die Kaiser Joseph II. als großzügige kaiserliche Ausstattung für die Ausbildung der Militärärzte zur Verfügung stellte. Die 1775 in Gumpendorf bei Wien gegründete Lehranstalt beim Militärspital erhielt 1781 ein neues Lehrgebäude mit einer 7000 Bde zählenden Bibliothek. Diese Stiftung war Ausdruck des kaiserlichen Interesses an der medizinischen Betreuung des Heeres. Sie sollte der Reform in der Ausbildung der Militärärzte Nachdruck verleihen und ihnen über das chirurgische Handwerk hinaus ein wissenschaftliches Studium der Chirurgie ermöglichen. Die Militärärzteschule übersiedelte 1785 in das von Isidore Canevale (1730-1785) errichtete Gebäude in der Währingerstraße (das heutige Josephinum), 1786 wurde sie als k.k. medicinisch-chirurgische Josephs-Akademie anerkannt (Wyklicky, s. u. 4.2). Institut für Geschichte der Medizin

1.2 Giovanni Alessandro Brambilla (1728-1800), mit der Leitung des gesamten Militärsanitätswesens betraut, war für den räumlichen und personellen Ausbau der Josephsakademie und somit auch für die Lehrbibliothek zuständig. Der Ausrichtung der medizinischen Wissenschaft im 18. Jh entsprechend wurden neben den Schriften berühmter Ärzte vor allem die klassischen Autoren gesammelt: neben einer Reihe von Hippokrates- und Galenausgaben befinden sich in der Josephinischen Bibliothek auch Schriften der großen Gelehrten der islamischen Medizin (Avicenna, Rhazes u. a.). Zu den führenden Lehrbüchern der Anatomie und Chirurgie, den Schwerpunkten der Sammlung, kamen Werke über Augenheilkunde und sogar zur Geburtshilfe, da die Militärärzte auch die Familien der Militärangehörigen zu betreuen hatten. Hinzu traten Werke über Zoologie, Mineralogie und Botanik (handkolorierte Pflanzenbücher). Unter den Bibliothekaren, die diese Sammlung in der Folge betreuten, befanden sich einige Wissenschaftler, z. B. der Medizinhistoriker Burkhard Eble (1799-1839).

1.3 Der Widerstand gegen eine vom allgemeinen medizinischen Universitätswesen abgesonderte militärärztliche Ausbildung und die autoritäre Leitung des Hauses führten dazu, daß die Akademie 1822 bis 1824 und 1848 bis 1854 vorübergehend, 1874 endgültig geschlossen wurde. Die Bibliothek und verschiedene Laboratorien verblieben im Haus, wo für einige Zeit ein militärärztlicher Kurs, die sogenannte Applikationsschule geführt wurde. Ein Bericht aus der Zeit der Verwaltung durch das k.k. Militär-Sanitäts-Comité (1874-1920) schildert die zeitgenössische Ausstattung im heute noch benützten Bibliotheksraum des Josephinums: offene Bücherregale bis zur Decke, ohne Beheizungs- und Gas-Beleuchtungseinrichtungen (Myrdacz, s. u. 4.1). Benützungsberechtigt waren Militärärzte, Marine-Landwehr-Ärzte und die Mitglieder des Militär-Sanitäts-Comités. Professoren der Universität durften nur mit Genehmigung des Präses Bücher entlehnen.

1.4 Für die Erweiterung der Sammlung stand eine Jahresdotation von 1256 Gulden zur Verfügung, über deren Verwendung genaue Vorgaben bestanden. Dem Ankauf von Zeitschriften wurde mit 600 Gulden der Vorrang eingeräumt. Werke aus Chemie, Pharmakologie, Hygiene, Bakteriologie, gerichtlicher Medizin, Chirurgie, Augen- und Ohrenheilkunde, Laryngologie, Psychiatrie, Dermatologie und Syphilidologie sollten durch die besten Marken besonders vertreten sein (Myrdacz, s. u. 4.1), wofür 450 Gulden zur Verfügung standen. Für alle anderen 74 Untergruppen waren von Zeit zu Zeit neue Werke anzuschaffen. In Ergänzung zum regelmäßigen Ankauf wurde der Bestand in dieser Epoche auch aus Buchspenden des Kriegsministeriums, der Akademie der Wissenschaften und anderer öffentlicher Stellen vermehrt. Nach einem Erlaß des Reichs-Kriegsministeriums erhielt die Bibliothek ab 1898 das Recht auf inländische Pflichtexemplare und auf alle ausländischen Widmungsexemplare militärärztlichen Inhalts. Da der Bibliotheksdienst vor allem von ausgedienten Soldaten geleistet wurde, entsprach ein damals begonnener handschriftlicher Zettelkatalog bibliothekarischen Anforderungen späterer Zeiten nicht mehr.

1.5 Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit blieben nicht ohne Einfluß auf die militärärztliche Bibliothek. Bestände des Josephinums fanden sich in der Bibliothek des Staatsarchivs; andere mit dem Exlibris des Militärischen Lesevereins wurden wiederum in der Josephinischen Bibliothek entdeckt. Trotz der widrigen Umstände blieb der eindrucksvolle Bestand erhalten. 1919 schrieb der Generalstabsarzt Johann Steiner (1866-1945) in einem Bericht an die Gesellschaft der Äzte, daß die wertvolle Bibliothek der ehemaligen Akademie, bis auf die Gegenwart fortgeführt, über 30.900 Bde umfasse (s. u. 4.2).

1.6 Als das 1914 unter Max Neuburger (1868-1955) gegründete Institut für Geschichte der Medizin 1920 in das Gebäude der ehemaligen Josephsakademie in der Währingerstraße zog, erfolgte die Zusammenlegung der Institutsbestände mit den Sammlungen des Josephinums. Damit gelangte die Josephinische Bibliothek in den Bereich der Universität und wurde einem breiteren Benutzerkreis zugänglich. Institutsvorstand Neuburger bemühte sich nicht nur um Schenkungen und Ankäufe, er brachte auch Bestände aus seiner eigenen Bibliothek ein, sodaß die Zahl von 50.000 Bdn überschritten werden konnte. In dieser Zeit begann man einen Autorenkatalog und einen Stichwortkatalog. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Altbestandes nach Niederösterreich, in ein Schloß im Marchfeld, ausgelagert, wobei jedoch mehrere Schubkarrenladungen Bücher verloren gingen. Das Ausmaß des Verlustes wird mit 1400 Titeln beziffert (Münster, s. u. 4.2).

1.7 Unter Erna Lesky (1911-1986), die 1960 mit der Institutsleitung betraut wurde, erfolgte die Generalsanierung des Gebäudes und die Neugliederung des Instituts in die Abteilungen Bibliothek, Bildarchiv, Handschriftensammlung und Museum. Neben Ankäufen aus der großzügigen Jahresdotation, die durch Zuwendungen ausländischer Sponsoren - z. B. des Wellcome Instituts in London (5000 Pfund) - noch vergrößert werden konnte, erfolgten Bestandserweiterungen durch umfangreiche Leihgaben und Schenkungen.

1.8 Zunächst konnte die Bibliothek des Internisten und Pharmakologen Karl Wilhelm Hermann Nothnagel (1841-1905) aus der Ersten medizinischen Universitätsklinik gewonnen werden. 1962 kamen Bestände des Hygieneinstituts dazu, später einige tausend Bände aus der Ersten Augenklinik, der Psychiatrischen Universitätsklinik, der Ersten Hautklinik, der Tierärztlichen Hochschule, dem Krankenhaus Lainz, dem Institut für experimentelle Pathologie, der Ersten Frauenklinik und dem Spital der Barmherzigen Brüder. Auf die 1976 erfolgte Dauerleihgabe des Altbestandes der Bibliothek der Wiener Gesellschaft der Ärzte von rund 30.000 Bdn ist besonders hinzuweisen. Die Wiener Ärztekammer übergab dem Institut für Geschichte der Medizin rund 4000 Bde des Wiener medicinischen Doctorencollegiums, wertvolle Altbuchbestände (auch Drucke des 16. Jhs) der Witwen- und Waisen-Societät, die während des Zweiten Weltkrieges am Dachboden des Van-Swieten-Hofes vermauert worden waren. Rund 8000 Bde, darunter viele medizinhistorisch interessante Werke aus den letzten drei Jahrhunderten, stammen aus dem 1988 übernommenen Nachlaß des indischen Atomphysikers und Chirurgen Om Parkash (ca. 1921-1986).

1.9 Durch das Universitäts-Organisationsgesetz (1975) fiel die Bibliothek in den Verwaltungsbereich der Universitätsbibliothek. Seit der Errichtung der Fakultätsbibliothek für Medizin (ab 1988) wird die Institutsbibliothek von zentraler Stelle als Abteilung im Außenbereich geleitet.

Burkhard Klebel

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Vom Gesamtbestand, 95.500 Bde Monographien und 76.000 Bde Zeitschriften, Sonderdrucke, Dubletten und Kleinschriften, sind 22.056 Titel vor 1900 erschienen. Hinzu kommen 5200 Dissertationen (s. u. 2.42). Der bedeutendere Teil der historischen Bücher steht mit 6377 Werken in der Josephinischen Bibliothek (s. u. Sondersammlungen: 2.11 ff.). Von den restlichen 15.270 Titeln stammt einer aus dem 17. Jh, 663 sind aus dem 18. Jh. Der Schwerpunkt liegt mit 14.606 Werken auf dem 19. Jh. 409 Titel weisen kein Erscheinungsjahr auf. Bei den noch nicht aufgearbeiteten Beständen aus Schenkungen ist der Anteil der Werke vor 1900 gering.

2.2 Die 15.270 Titel (ohne Sondersammlungen) verteilen sich auf 12.082 (79 Prozent) deutsche, 1276 (8 Prozent) französische, 768 (5 Prozent) englische, 563 (4 Prozent) italienische und 401 (3 Prozent) lateinische. 180 Titel sind in anderen Sprachen gedruckt. Die Zahlen basieren auf der Auszählung der 30 Inventarbücher zum Gesamtbestand.

Systematische Übersicht

2.3 Der Bereich Allgemeines umfaßt 1464 Titel (1250 in Deutsch). Davon entfallen 654 auf Lehr- und Handbücher, 68 auf Statistiken, 101 auf Enzyklopädien, Lexika und Wörterbücher, 153 auf Jahrbücher und Zeitschriften sowie 488 auf Festschriften und Vorträge.

2.4 Von den 758 Werken im Bereich der Geisteswissenschaften beziehen sich 146 auf allgemeine Geschichte und 461 auf Medizingeschichte (439 aus dem 19., 22 aus dem 18. Jh). Davon sind 370 in Deutsch (z. B. Felix von Oefeles Erster Versuch einer Geschichte der Phoenikischen Medizin, 1897), 33 in Französisch, 24 in Englisch, 16 in Latein (Susrutas Ayur-Veda, 1844, in einer lateinischen Übersetzung aus dem Sanskrit) sowie 6 in Italienisch und 12 in sonstigen Sprachen. Weiters finden sich 55 Titel zur Anthropologie, 5 zur Ethnologie und 91 zu Philosophie und Religion.

2.5 Der Naturwissenschaft widmen sich 1228 Werke, die in Chemie (369), Physik (233), Technologie (25), Geographie (94), Geologie und Mineralogie (43), Botanik (184) und Zoologie (217) unterschieden werden können. Auch Schriften zum Darwinismus (28 Titel) und zur Vererbungslehre (35 Titel) sind vertreten, etwa mit mehreren Ausgaben von Charles Darwins Über die Entstehung der Arten und The descent of man and selection in relation to sex.

2.6 Breiten Raum nehmen die medizinischen Fächer mit 4497 Titeln ein. Davon entfallen 130 auf allgemeine Medizin, 758 auf Anatomie, 348 auf Physiologie und 423 auf Chirurgie, z. B. Jakob Eduard Polacks Ketéb-e-garahi (Teheran 1850, ein persisches Werk über Chirurgie). 724 Werke beziehen sich auf die Ophthalmologie, darunter Giovanni Battista Verles Anatomia artificialis oculi humani inventa et recens fabricata (Amsterdam 1680), 235 auf Neurologie, 443 auf Oto-, Rhino- und Laryngologie, 69 auf Zahnheilkunde, 135 auf Dermatologie, 493 auf Gynäkologie. Unter den 439 Titeln zu Psychologie und Psychiatrie ist Jean Martin Charcots Leçons sur les maladies du système nerveux faites à la Salpetrière (1875). 207 Werke liegen zur Diagnostik und 93 zur Bakteriologie vor, etwa Robert Kochs Über bakteriologische Forschung (1890).

2.7 Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Pathologie (3395 Werke). 2430 Titel behandeln die allgemeine Pathologie (1620 deutsche, 312 französische, 184 italienische, 155 englische, 135 lateinische, 24 in diversen Sprachen), darunter Gerard van Swietens Commentaria in omnes aphorismos Hermanni Boerhaave de cognoscendis et curandis morbis (Venedig 1761). 51 Bücher betreffen das Thema Diabetes, 225 Epidemien, 208 Infektionskrankheiten, 26 die Pest, 426 venerische Krankheiten, darunter 173 in französischer Sprache, und 29 Alkoholismus und Drogenabhängigkeit.

2.8 Auf Therapien und Heilmittel beziehen sich 1818 Titel. Davon tfallen 355 auf die allgemeine Therapie, 145 auf Ernährung und Diät, 126 auf Homöopathie und Volksmedizin, 453 auf Balneologie, 372 auf Pharmazie, 61 auf Toxikologie, 76 auf Impfwesen, 112 auf Aderlaß und Blut, 14 auf Sport und Heilgymnastik sowie 79 auf Orthopädie.

2.9 1670 Titel zum Themenkreis Medizin und Gesellschaft verteilen sich auf 395 Ärztebiographien, 53 Studien über das Arztwesen, 158 über den medizinischen Unterricht an Universitäten, wie Eduard Alberts Die Frauen und das Studium der Medizin (1895). 378 Titel behandeln Hospitalwesen und Gesundheitspflege, 146 die Instrumentenlehre, 210 die Hygiene, 11 das Rote Kreuz (Text der Genfer Konvention von 1864, 1869), 261 die Militärmedizin und 58 die Veterinärmedizin.

2.10 Die kleine Gruppe juristischer Schriften enthält 39 Titel sowie 103 Erlässe und Gesetze, z. B. die Vorschrift für die Vornahme der gerichtlichen Todtenbeschau vom 28. Januar 1855 (1867). 298 Werke sind unter Varia zusammengefaßt.

Erika Dunkl

Gertrud Oswald

Sondersammlungen

Josephinische Bibliothek

2.11 Die Josephinische Bibliothek, die als Sonderbestand innerhalb der Institutsbibliothek betreut wird, weist - einschließlich einiger nachträglich erworbener Werke - 6377 Titel aus der Zeit vor 1900 auf. Die Auszählung nach den in den sechziger Jahren des 20. Jhs begonnenen handschriftlichen Inventarbüchern zur Josephina ergibt 12 Inkunabeln, 444 Titel des 16. Jhs, 629 des 17. und 2759 des 18. Jhs. Der restliche Bestand entfällt auf 2495 Titel des 19. Jhs (vorwiegend aus der ersten Jahrhunderthälfte) sowie 50 undatierte, jedoch dem historischen Bestand zuzurechnende Werke. Etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Bibliothek besteht aus deutschsprachigen Drucken. 1906 Titel (30 Prozent) liegen in Latein, 486 (8 Prozent) in Französisch, 246 (4 Prozent) in Italienisch und 95 (1,5 Prozent) in Englisch vor. Unter den Werken in anderen Sprachen (30 Titel) sind 11 holländische.

2.12 Orientiert am traditionellen Materienschema, das auch dem um 1900 von Paul Myrdacz erstellten Materien-Katalog zugrundelag (s. u. 3.3), lassen sich die mehr als 50 Sachgruppen in den Inventarbüchern nach 8 vielfach untergliederten Großgruppen wie folgt zusammenfassen: Allgemeines (307 Titel), Geschichtliches (303 Titel), Propädeutische Fächer (523 Titel), Medizinische Fächer (3025 Titel), Pathologie (488 Titel), Therapien (981 Titel), Medizinische Bereiche (470 Titel), Militärischer Bereich (230 Titel).

2.13 Die Abteilung Allgemeines enthält 220 Zeitschriften, Reihenwerke und medizinische Flugblätter (Einblattzeitungen) in 1500 Bdn, 7 Werke zur Statistik (neben medizinisch-topographischen auch allgemeine, wie Karl Bernhard von Hietzingers Statistik der Militärgränze des Österr. Kaiserthums, Wien 1817-1823) sowie 80 Lexika und Bibliographien. Insgesamt 307 Titel (4 des 16. Jhs, 10 des 17. Jhs, 127 des 18. und 166 des 19. Jhs) bilden einen Handapparat medizinischen Lehrgutes des 18. und 19. Jhs. Die ältesten Periodika stammen aus dem 17. und der ersten Hälfte des 18. Jhs, wie die Miscellanea Berolinensia (1727-1740) und Commercium litterarium ad rei medicae et scientiae naturalis incrementum institutum (Nürnberg 1731-1736). Französische und italienische Reihen sind in Ausgaben aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs vertreten. Unter den zahlreichen deutschsprachigen Zeitschriften des 19. Jhs sind Adolph Henkes Zeitschrift für die Staatsarzneikunde (Erlangen 1821-1864) als umfangreichstes und das von Karl Ferdinand von Graefe edierte Journal der Chirurgie und Augenheilkunde (Berlin 1820 ff.) als seltenes Beispiel zu nennen. Die ältesten von der Josephinischen Akademie herausgegebenen periodischen Publikationen sind die Abhandlungen (1787-1801) und die Acta Academiae Caesareae Regiae Josephinae (1788-1837).

2.14 Unter den 80 Lexika und einschlägigen medizinischen Wörterbüchern, Onomatologien und Sammelwerken sind 4 Titel aus dem 16. Jh: Pascal Lecocqs Bibliotheca medica (Basel 1590), Israel Spachs Nomenclator scriptorum medicorum (Frankfurt 1591) und Jean de Gorris' Definitionum medicarum (Paris 1564 und Frankfurt 1578). Weiters ist auf Johann Jakob Woyts Thesaurus pharmaceutico-chirurgicus (Leipzig 1696) und 4 Ausgaben seines Gazophylacium medico-physicum (Leipzig 1729-1767) hinzuweisen. Auch drei medizinische Bibliographien von Theodor Enslin (1823, 1826, 1838-1841), eine Ausgabe von Diderots und d'Alemberts Encyclopédie (1770 ff.) sowie Christoph Wilhelm von Hufelands Encyclopädisches Wörterbuch der medizinischen Wissenschaften (1828-1849) sind hier zu finden.

2.15 Die im weitesten Sinne der Geschichte zuzuordnenden Bestände umfassen 303 Titel (95 des 16. Jhs, 38 des 17. Jhs, 91 des 18. und 79 des 19. Jhs). 19 Titel entfallen auf die allgemeine Geschichte (Pierre Matthieus Histoire générale de nostre temps, 1629), 212 vorwiegend lateinische auf die Geschichte der Medizin einschließlich der Antike. Unter den historischen Skizzen des Faches gibt es 15 Titel von Johann Friedrich Osiander und 32 Titel von Kurt Polikarp Joachim Sprengel (Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde, 1800-1840). Zur Medizin der Antike und des Orients sind mehr als 50 Werke des 16. Jhs vorhanden. Besonders gut vertreten sind Hippokrates mit 24 Titeln (7 Werkausgaben, darunter Opera, Basel: Cratander 1526) und Galen mit 25 Titeln (z. B. De sanitate tuenda, Paris: Rubeus 1517 sowie einige Drucke von Aldus Manutius und Froben).

Avicennas Canon medicinae gibt es in zwei Ausgaben (1608, 1658) neben seinen Abhandlungen De febribus (1658) und Cantica (1608). Weiters zu nennen sind - von den vielen bekannten Autoren in dieser Gruppe - Werke von Mesué (6), Abulkasim (3), Saladinus Asculanus (3), Apuleius (2), Oribasius (9), Giovanni Battista Monte (11) und Aulus Cornelius Celsus (13) in Ausgaben des 16. bis 18. Jhs.

2.16 Hinzu kommen 24 Titel über anatomische Museen und Präparate, wie die Originalbeschreibung der Wachspräparate für den anatomischen Unterricht an der Josephinischen militärärztlichen Akademie (o. J., ca. 1775). 16 medizinische Hss. des 17. bis 19. Jhs (darunter der mit zahlreichen Aquarellen von Martin Leßner illustrierte Entwurf eines zur Publikation vorbereiteten medizinischen Pflanzenbuchs, 1803) sowie 12 Inkunabeln und mehrere Frühdrucke zu unterschiedlichen Sachgebieten bilden die ältesten Bestände der Bibliothek. 6 Inkunabeln wurden in Venedig gedruckt. Unter den Wiegendrucken medizinischen Inhalts befinden sich Jacobo Soldis De peste (Bonn 1478), Arnaldus de Villanovas Regimen sanitatis Salernitanum (Venedig: Bernardinus de Vitalibus 1480), Marsilius Ficinus' De triplici vita (Florenz: Miscomini 1489), Bernard de Gordons Practica dicta Lilium medicinae (Lyon: Lambillon & Saracenus 1491) und Giovanni Michele Savonarolas Practica medica (Venedig: Locatelli 1497).

2.17 11 Titel behandeln Monstra. Hier finden sich z. B. Abhandlungen über Hermaphroditen, wie Kaspar Bauhins De hermaphroditorum monstrosorum partuum natura (1614) und Albrecht von Hallers Descriptio foetus bicipitis (1739). Magie, Geomantie und Astrologie sind mit 17 Titeln vertreten. Johann Weyers De praestigiis daemonum (Basel 1583) und Martin Del Rios Disquisitionum magicorum (Lyon 1608) sind unter den ältesten Werken, aber auch einige Titel über den Einfluß der Astronomie auf die Medizin, wie Antoine Mizaulds Aesculapii et Uraniae medicum simul et astronomicum ex colloquio coniugum (Lyon 1550).

2.18 523 Titel zählt der Bestand aller Propädeutischen Fächer (17 des 16. Jhs, 56 des 17. Jhs, 270 des 18. und 180 des 19. Jhs). Davon tfallen 138 Titel (106 des 18. Jhs) auf Chemie, Alchemie, Mineralogie und Montanistik. Während bis zum 17. Jh noch Einzelwerke dominieren, wie Nicolas Le Fébures Traité de la chymie (Leiden 1669) und Vidus Antonius Scarmilionius' De coloribus (Marburg 1601), mehren sich unter den Titeln des 18. und 19. Jhs die Lehrbücher, Anleitungen, Handbücher und einschlägigen Wörterbücher. Hermann Boerhaave, von dem es 47 Titel gibt, ist mit seinen Elementa chemiae (1732-1745), Nicolas Lémery mit dem Cours de chymie (1716) und - als Beipiel für die lexikalische Fachliteratur - mit seinem Vollständigen Materialien-Lexicon (1721) zu nennen. Der Bestand zur Alchemie enthält kritische Schriften, aber auch einschlägige Manifeste, wie Heinrich Khunraths Alchymisch philosophisches Bekenntnis vom universellen Chaos (1786).

2.19 Nur 18 Titel (einschließlich der Studien zur Mikroskopie) weist die Sachgruppe Naturgeschichte auf, darunter Giulio Bordone Della Scalas Exotericarum exercitationum (Frankfurt 1582). Besondere Erwähnung verdient Girolamo Cardano, der mit 7 Titeln vertreten ist, u. a. mit De rerum varietate (Basel 1557), De subtilitate (Basel 1582) und einer Werkausgabe, Opera omnia (Lyon 1663). Bei den 10 Titeln zur Mikroskopie findet sich James Pagets Bericht über den Ursprung der Zellen (1845).

2.20 Die Literatur zu Philosophie, Psychologie, Anthropologie, Phrenologie und Physiognomik umfaßt 77 Titel. Der Naturphilosophie galt das besondere philosophische Interesse der Akademie. Vorhanden sind u. a. Ocellus Lucanus' De universi natura libellus (Venedig 1559) mit einem Adligat des Übersetzers L. Nogarola, Epistola super viris illustribus genere Italis, qui Graece scripserunt, mehrere Werke Francis Bacons (Scripta in naturali et universali philosophia, Amsterdam: Elzevier 1653) und Friedrich Wilhelm Joseph Schellings Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (1799). Zur Physiognomik und Phrenologie (35 Titel) liegen nicht nur Johann Kaspar Lavaters Physiognomische Fragmente in mehreren Ausgaben (1775-1829) vor, sondern auch 17 Titel Franz Joseph Galls und mehrere Kommentare zur Debatte über die Gallsche Lehre aus dem 19. Jh.

2.21 61 Titel verteilen sich auf Optik (4 Titel), Mathematik und Astronomie (11) sowie Physik (46). Bei den der Physik gewidmeten Schriften finden sich einführende Lehrbücher, aber auch die experimentellen Naturlehren, z. B. Plinius' Histoire naturelle (1771-1782) und Aignan Joseph Sigaud de la Fonds Leçon de physique experimentale (1774) sowie 6 Titel von Pieter van Musschenbroek (u. a. Dissertatio de magnete, 1754, und Compendium physicae experimentalis, 1762). Von den Teilbereichen der Physik ist ab der Mitte des 18. Jhs die Elektrizität mit Studien der bekanntesten Vertreter - u. a. Alessandro Volta, Tiberius Cavallo, Benjamin Franklin - gut vertreten; auch Johann Heinrich Winklers Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Elektricität (1744) ist vorhanden. Eines der 4 Werke zur Optik ist Joseph Priestleys Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Optik (1776). Hinzu kommen 11 Titel zur Meteorologie, vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs.

2.22 Unter den 146 Titeln zu Botanik und Fossilien (12 des 16. Jhs) befinden sich zahlreiche seltene Herbarien und illustrierte Folianten. Von Antoine Mizaldus sind 5 Titel verzeichnet, sein Alexikepus seu auxiliaris et medicus hortus (Köln 1576) ist eines der ältesten Werke dieser Gruppe. Der berühmte Herbalist Leonhard Fuchs ist mit 7 Titeln vertreten, von Hieronymus Bock gibt es das Kräuterbuch, darin unterscheidt, Namen unnd Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken unnd Beumen (Straßburg 1556 und 1572). Einer illustrierten Dioskorides-Ausgabe, De materia medica (Frankfurt 1549), sind zwei Kommentare von Valerius Cordus und Euricius Cordus beigebunden. Beachtenswert sind auch Otto Brunfels' Herbarum vivae eicones ad naturae imitationem (Straßburg 1532-1536) und Ferdinand Bernhard Vietz' Icones plantarum medico-oeconomico-technologicarum (1800-1822) mit Abbildungen aller Gewächse. Weitere Schwerpunkte stellen Pflanzenkataloge berühmter Gärten, Werke zur Flora Austriaca und zur Flora Europas dar. Unter den Studien zur außereuropäischen Flora ist Willem Pisos Historiae naturalis et medicae Indiae Occidentalis (Amsterdam: Elzevier 1658) zu erwähnen.

2.23 Der Zoologie widmen sich 65 Titel vorwiegend des 18. Jhs. Neben den Autoren der Antike (mehrere Ausgaben der Naturgeschichten von Plinius und Aristoteles) ist hier vor allem auf Konrad Gesner hinzuweisen, der als Herausgeber, Übersetzer und Kompilator mit 20 Titeln vertreten ist. Von den allgemeineren einschlägigen Werken der bekannten medizinischen Gelehrten sind z. B. William Harveys Exercitationes de generatione animalium (Amsterdam: Janssonius 1680) und Fredrik Ruyschs Thesaurus animalium primus. Het eerste cabinet der dieren (1744) zu finden. Aber auch zu diversen Teilbereichen der Zoologie sind die ältesten grundlegenden Studien versammelt, z. B. Ulisse Aldrovandis Ornithologia, hoc est de avibus historiae (Bonn 1599-1600). Bei den restlichen 53 Titeln der propädeutischen Abteilung handelt es sich um Reiseliteratur und Geographica, vorwiegend des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jhs. Unter dem Schrifttum zum außereuropäischen Bereich ist auf die Berichte über Ostindien, China und Nordafrika (Ägypten) sowie 6 Titel von Alexander von Humboldt hinzuweisen. Bei den Werken zu europäischen Ländern dominieren vergleichende Studien und medizinische Topographien, wie Friedrich August Ammons Parallele der französischen und deutschen Chirurgie (1823).

2.24 3025 Titel (234 des 16. Jhs, 344 des 17. Jhs, 1384 des 18. und 1063 des 19. Jhs) weist die Abteilung Medizinische Fächer auf. Davon tfallen 918 Titel (68 des 16. Jhs, 180 des 17. Jhs, 433 des 18. und 237 des 19. Jhs) auf die Innere Medizin, das Kernstück der medizinischen Wissenschaften. Hervorzuheben sind Antonio Guainierios Practica medicinae (Lyon 1517) und Leonello Vettoris Practica medicinalis (Ingolstadt 1545) mit Illustrationen von Johann Kufner. Von Paracelsus sind 12 Titel angeführt. Unter den zahlreichen Autoren, die mit mehreren Titeln vertretenen sind, befinden sich Ignatz Rudolf Bischoff von Altenstern (18 Titel), Johann Peter Frank (21), Anton de Haen (29), August Friedrich Hecker (20), Lorenz Heister (20), Christoph Wilhelm Hufeland (34), August Gottlieb Richter (25), Anton Freiherr von Störck (24) und Gerard Freiherr van Swieten (19). Insgesamt sind jedoch nicht einzelne Namen und thematische Schwerpunkte, sondern die Geschlossenheit und Reichhaltigkeit des Bestandes zu betonen, der alle Titel aufweist, die zur Zeit der Gründung der Akademie im 18. Jh als wichtig und wertvoll erachtet wurden.

2.25 810 den Fächern Chirurgie und Anatomie zuzuzählende Titel decken einen über die heutige Definition der Begriffe hinausgehenden Bereich ab, da sich die Fachgrenzen, auch die Abtrennung von der Physiologie, erst im Laufe der Jahrhunderte herausbildeten. Für die medizinisch-chirurgische Akademie standen Chirurgie und Anatomie im Zentrum der Lehrtätigkeit und stellten somit auch das zentrale Sammelgebiet der Bibliothek dar. Auf die Chirurgie entfallen 438 Titel (12 des 16. Jhs, 31 des 17. Jhs, 219 des 18. und 176 des 19. Jhs). Im verhältnismäßig großen Bestand an deutschsprachigen Schriften (310) dokumentiert sich die über den Kreis der akademischen Gelehrten hinausweisende Rezeption dieser medizinischen Literatur. Der Anatomie sind 372 Titel zuzuordnen (11 des 16. Jhs, 55 des 17. Jhs, 199 des 18. und 107 des 19. Jhs), bei denen mit 192 Titeln das Lateinische überwiegt. Zur Zeit Joseph II. wurden die Klassiker der antiken und orientalischen Medizin noch als Lehrbücher verwendet (s. o. 2.15 ). Sodann sind 7 Titel des Anatomen André Vesalius zu erwähnen, vor allem sein Werk De humani corporis fabrica (Basel 1555) und Opera omnia anatomica et chirurgica (Lyon 1725). Darüber hinaus gibt es Werke von Ambroise Paré, Wilhelm Fabricius Hildanus (12 Titel) und Girolamo Fabrici ab Aquapendente (Opera chirurgica, Frankfurt 1619-1620). 189 Titel zur Physiologie (2 des 16. Jhs, 27 des 17. Jhs, 88 des 18. und 72 des 19. Jhs) ergänzen diesen Bestand, darunter Werke vieler Autoren, die auch in diversen anderen Bereichen der Medizin hervortraten, wie Albrecht von Haller (Elementa physiologiae corporis humani, 1757-1780). Als ältestes Werk sei Andrea Cesalpinos Peripateticarum questionum (Venedig 1571) genannt.

2.26 421 Titel widmen sich der Gynäkologie, Geburtshilfe und ädiatrie (6 des 16. Jhs, 19 des 17. Jhs, 188 des 18. und 208 des 19. Jhs). Hier finden sich einschlägige Schriften bekannter Gelehrter, wie Aristoteles' Problemata (Köln 1495), zusammengebunden mit Albertus Magnus' Secreta mulierum et virorum (Ulm 1480), viele auch in Übersetzungen (z. B. Les admirables secrets, 1753). Der in der Geburtshilfe erfolgreiche Ambroise Paré ist mit La chirurgie française (Paris 1594) vertreten, Eucharius Röslin der Ältere mit Der Schwangeren frawem und Hebammen Rosengarten (Augsburg 1532). Von den Embryologen Francesco Redi und Jan Swammerdam gibt es jeweils 3 Werke. Es sind wohl alle im 18. Jh bekannten Schriften zum Fach versammelt, auch die Observations diverses sur la stérilité (Paris 1609) von Louyse Bourgeois, der königlichen Hebamme an der Maternité, 9 Titel des ersten Accoucheurs François Mauriceau sowie Justine Siegemunds (geb. Diettrich) Die königlich-Preußische Hof-Wehemutter (Berlin 1756). Im 19. Jh wurde dieser Grundbestand mit Lehr- und Handbüchern aller namhaften Gelehrten und Schulen (u. a. 14 Titel von Friedrich Benjamin Osiander, 7 von Lukas Johann Boer) ausgebaut. 86 vorwiegend dem 19. Jh tstammende Titel entfallen auf die Pädiatrie, darunter Geronimo Mercurialis De morbis puerorum (1615) und Nicolas Fonteyns Commentarius in Sebastianum Austrium, medicum caesareum, de puerorum morbis (1642).

2.27 Urologie, Uroskopie und Diagnostik sind mit 104 Titeln vertreten (7 des 16. Jhs, 8 des 17. Jhs, 41 des 18. und 48 des 19. Jhs). Unter den 53 Titeln zur Urologie befinden sich mehrere fremdsprachige, insbesondere französische Titel, wie Joseph François Louis Deschamps' Traité historique de l'opération de la taille (Paris 1796) und Jean Civiales Traité pratique (1843-1844). Franciscus Colutius' De querelis nephriticis ex renum (Rom 1624) ist als ältestes Werk hervorzuheben. Thematische Schwerpunkte bilden die Studien zu Brüchen und zum Steinschneiden. 13 Titel befassen sich mit der Uroskopie, darunter Giovanni Battista Montes Summaria declaratio, quae ad urinarum cognitionem maxime faciunt (Wien 1552). Die Diagnostik zu anderen Bereichen behandeln 38 Titel, wie Prospero Alpinis De praesagienda vita et morte aegrotantium (Frankfurt 1601). Erst ab der Mitte des 18. Jhs verwenden die Studien die Termini Diagnostik und Semiotik, wie Samuel Schaarschmidts Semiotik, oder Lehre von den Kennzeichen des innerlichen Zustandes des menschlichen Körpers (1756) und Johann Ernst Wichmanns Ideen zur Diagnostik (1798-1802).

2.28 Der Bestand zu Dermatologie und Venerologie zählt 161 Titel (7 aus dem 16. Jh, 5 aus dem 17. Jh, 84 aus dem 18. und 65 aus dem 19. Jh). Einen thematischen Schwerpunkt bilden die Schriften zur gallischen Krankheit, der Syphilis, darunter Aloysius Luviginis De morbo gallico omnia quae extant (Venedig 1566) sowie - unter demselben Titel erschienene - Studien des Paracelsus (1578) und 2 Werke Gabriele Falloppios (1564, 1574).

2.29 Von den 146 Werken zur Ophthalmologie (2 des 16. Jhs, 5 des 17. Jhs, 37 des 18. und 102 des 19 Jhs) sind Jakob Rüffs Practica in arte ophthalmica (o. O. 1558) und Georg Bartisch von Königsbrücks Ophthalmoduleia. Das ist Augendienst (Dresden 1583) zu nennen. Von Vopiscus Fortunatus Plemp gibt es 4, von William Briggs 2 ophthalmologische Studien. Unter den 37 Titeln des 18. Jhs sind z. B. die Lehre der Augenkrankheiten (1792) und die Geschichte der Augenkunde überhaupt (Wien 1813) von Georg Joseph Beer. Bei den 37 Werken zur Oto-Rhino-Laryngologie (2 des 17. Jhs, 13 des 18. und 22 des 19. Jhs) ist u. a. auf Konrad Victor Schneiders Liber de osse cribriformi (1655), Casserio Giulios De vocis auditusque organis historia anatomica (Ferrara 1600-1601) und Joseph Guichard Du Verneys Tractatus de organo auditus (1684) hinzuweisen.

2.30 Der restliche Bestand der Abteilung Medizinische Fächer (177 Titel, darunter 2 des 16. Jhs, 12 des 17. Jhs, 57 des 18. und 106 des 19. Jhs) verteilt sich auf Literatur zu Neurologie bzw. Psychiatrie und sonstige medizinische Fächer. Joseph Du Chesne de la Violettes Tetras gravissimorum totius capitis affectuum (1617), 5 Titel von Paolo Zacchia (De Mali Hipochondriaci libri tre, 1665) und 27 Titel Simon-André Tissots sind hier verzeichnet. Bei den jüngeren, weniger zahlreich vertretenen medizinischen Fächern gibt es z. B. 27 Titel zur Stomatologie und 21 zur Parasitologie.

2.31 Insgesamt 488 Titel der Abteilung Pathologie beziehen sich auf Krankheiten und ihre Heilung (43 des 16. Jhs, 58 des 17. Jhs, 199 des 18. und 188 des 19. Jhs). Dazu gehören 103 Werke zur allgemeinen Pathologie (eines des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs, 54 des 18. und 44 des 19. Jhs). Beispiele für das breite Spektrum der Materie und des Bestands sind Giovanni Argenterios De morbis (Lyon 1558), Georg Wolfgang Wedels Pathologia medica dogmatica (1692), Giovanni Battista Morgagnis Von dem Sitze und den Ursachen der Krankheiten (1771-1776) und Julius Vogels Icones histologiae pathologicae (1843, mit Erläuterungstafeln).

2.32 Der Pest (163 Titel) galt das besondere Interesse der medizinischen Gelehrten. Theobald Fettichs Ordnung und Regiment, wie man sich vor der Pestilenz zu enthalten (Straßburg 1531) und Alexander Trallianus' Razae de pestilentia libellus (Straßburg 1549) können als Beispiele des 16. Jhs hervorgehoben werden. Stellvertretend für die späteren Werke und 37 weitere Titel über Epidemien seien Giuseppe Ripamontis De peste quae fuit anno 1630 (1640-1641) und Gerard van Swietens Constitutiones epidemicae et morbi potissimum Lugduni Batavorum observati (1782) genannt. 28 Titel widmen sich der Tollwut (Jakob Christian Schäffers Abbildung und Beschreibung des Mayenwurmkäfers als eines zuverlässigen Hülfsmittels wider den tollen Hundebiß, 1778). Von den 39 Schriften zu Ruhr und Typhus sind Wilhelm Fabricius Hildanus' De dysenteria (1616) mit einem Adligat von Kaspar Peucer (Tractatus de febribus, 1614) die ältesten.

2.33 32 der 55 Titel zu Pocken und Impfwesen stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs (z. B. 3 Titel Anton de Haens), der älteste ist Johann Franz Loew von Erlsfelds Partus medicus tractatus de variolis et morbillis (1699). Insgesamt 63 Titel, alle des 18. Jhs, beziehen sich auf andere Krankheiten, wie den Englischen Schweiß (4), das Frieselfieber (2), das Gelbfieber (14 Titel), diverse Tropen- (6) und Berufskrankheiten (15, u. a. Bernardino Ramazzinis Von den Krankheiten der Künstler, 1704), Scharlachfieber (9), Kriebelkrankheit (5), Kolik von Poitou (4), Trunksucht (4) u. a.

2.34 Die Großgruppe Therapien umfaßt 981 Titel (45 des 16. Jhs, 89 des 17. Jhs, 403 des 18. und 444 des 19. Jhs). Dem engeren Bereich, einschließlich der Literatur über diverse therapeutische Apparate, über Verbände und über die Lehre vom Puls sind 448 Titel zuzuordnen. Hier finden sich Beschreibungen der Therapie durch Molke (2), Räuchern (4), Purgativa (6), Brom (27) und der Brownschen Therapie (40, vor allem John Browns Elementa medicinae in mehreren Auflagen). Auch Schriften von und über Mesmer und den thierischen Magnetismus (20 Titel), die Elektrotherapie (11) und das Aderlaß-Schröpfen (24) sind vorhanden. 52 vielfach illustrierte Werke über Apparate und Prothesen spiegeln das Interesse der Kriegsheilkunde an diesem Aspekt wider. 21 Titel liegen über die Orthopädie vor, im besonderen zu chirurgischen Maschinen und gymnastisch-orthopädischen Instituten. Zur Diätetik und Kosmetik, der heutigen Psychohygiene, gibt es 80, zur Ersten Hilfe 30 Titel. Auf die Balneologie und Hydrotherapie, die im 19. Jh besonders geschätzte Lehre von der Heilkraft des Wassers, entfallen 134 Schriften. Davon handeln 85 von Bädern und Badeorten, vorwiegend in Gebieten der k.k. Monarchie. Die ältesten Werke sind De balneis. Omnia quae extant apud Graecos, Latinos et Arabes (Venedig 1553) und Johannes Winther von Andernachs Commentarius de balneis, et aquis medicantis (Straßburg 1565).

2.35 Unter 23 Titeln zu Volksheilkunde und Hausmitteln sind eine spanische Einführung in die Heilmittelanwendung, Instrucción de fermeros compuesto por los Hermanos de la Congregation Bernardino de Obregon (Saragossa 1664), Heinrich Felix Paulitzkys Anleitung für Landleute zu einer vernünftigen Gesundheitspflege (Frankfurt 1791) und einige Auflagen von Johann Friedrich Osianders Volksarzneimittel (1826-1838). 43 Titel des 19. Jhs zur Homöopathie enthalten die Studien ihres Begründers Samuel Hahnemann, Organon der Heilkunst (1824) und Apothekerlexikon (1793-1799), sowie die wichtigsten Beiträge von Karl Gottlob Caspari, Christoph Wilhelm Hufeland u. a. Sodann sind einschlägige Handbücher, wie Ludwig Griesselichs Handbuch zur Kenntnis der homöopatischen oder spezifischen Heilkunst (1848), und mehrere homöopathische Pharmakopöen aus der ersten Hälfte des 19. Jhs vorhanden.

2.36 Bei den 432 Titeln zur Pharmakologie (26 des 16. Jhs, 61 des 17 Jhs, 206 des 18. und 139 des 19. Jhs) handelt es sich vor allem um Rezeptbücher und Arzneiverordnungen. Zum Bestand des 16. Jhs zählt das berühmte Antidotarium von Nicolaus Salernitanus (in den in Venedig gedruckten Ausgaben 1508, 1561 und 1623) und Nicolaus Myrepsos' Liber de compositione medicamentorum secundum loca (Venedig 1543). Weiters gibt es zahlreiche Pharmakopöen des 17. und 18. Jhs aus diversen Regionen und Ländern Europas. Hinzu kommen 35 Titel zur Toxikologie, unter ihnen Sante Ardoines Opus de venenis, im Adligat mit Ferdinando Ponzettis De venenis (beide Basel: Perna 1562).

2.37 Die Literatur zum Bereich Medizin und Gesellschaft umfaßt 470 Titel (einer des 16. Jhs, 21 des 17. Jhs, 187 des 18. und 261 des 19. Jhs). 145 Werke liegen zum Medizinalwesen vor. Unter 67 Ärzte-Biographien und Nachrufen finden sich nicht nur Einzelstudien, sondern auch biographische Lexika, wie Georg Christoph Hambergers Das gelehrte Teutschland (1767-1778) und Scriptores antiquissimae ac celeberrimae Universitatis Viennensis (1740) sowie Trauerreden über Ärzte. Mit Standesfragen und der Ethik des Arztes beschäftigen sich 54 Titel vor 1850. Bereits Thomas Brownes Religio medici (1677) kann hier angeführt werden. Weitere Themenbereiche sind Studien über die Berufe Wundarzt und Bader sowie über das Verhältnis von Arzt und Patient. Bei den 35 Titeln zu Universität und medizinischem Ausbildungswesen ist vor allem auf Giovanni Alessandro de Brambillas Instruction für die Professoren der k.k. chirurgischen Militärakademie (1784) hinzuweisen. Statuten und Berichte zur Wiener und zur Prager medizinischen Fakultät werden durch Berichte und Entwürfe zur Ausbildung der Ärzte in Europa ergänzt (z. B. Neuer Konstituzionsplan für die Heilkunde in Frankreich, 1791).

2.38 112 Titel beziehen sich auf das medizinische Rechtswesen und die Anthropologia forensis. Vertreten sind Samuel Hahnemanns Arsenikvergiftung (1786), diverse Abhandlungen über gewaltsame Todesarten und grundlegende Studien, wie Paolo Zacchias Questionum medico-legalium (Frankfurt 1688). 88 Titel entfallen auf das Sanitäts- und Rettungswesen, insbesondere auf im Rahmen der Staatsarzneiwissenschaft des 18. Jhs entstandene Medizinalverfassungen, Sanitätsordnungen, Zirkulare und Gutachten, wie Johann Peter Franks System einer vollständigen medicinischen Polizey (1779-1788, in mehreren Auflagen). Zur Hygiene sind weitere 12, zur Pastoralmedizin 11 Titel vorhanden. Bei den 26 Titeln zum Hospital- und zum Irrenwesen handelt es sich um Berichte über Krankenhäuser, vorwiegend in Wien, Mailand und Triest, aber auch in Hamburg, London und Paris (L'hopital général de Paris, 1676). Besonders interessant für die österreichische Medizingeschichte ist die Nachricht an das Publikum, über die Errichtung des Hauptspitals in Wien, bei dessen Eröffnung von der Oberdirektion herausgegeben (1784).

2.39 Das Veterinärwesen betreffen 76 Titel, beginnend im 17. Jh mit Thomas Willis' De anima brutorum (1672). Den thematischen Schwerpunkt dieser Gruppe bildet - gemäß der Ausrichtung der Bibliothek auf die Belange des Militärs - die Literatur über die Pferdearzney, z. B. Etienne Guillaume Lafosses Lehrbegriff der Pferdearzney (1787-1788).

2.40 Zum militär-medizinischen Bereich sind 230 Titel vorhanden (5 des 16. Jhs, 13 des 17. Jhs, 86 des 18. und 126 des 19. Jhs). Dies sind 17 kaiserliche Erlässe, 10 amtliche bzw. militärärztliche Zirkulare, 4 Titel zum Infektions- und Quarantänewesen, 97 Titel zur Kriegschirurgie und 102 Schriften zum Militärsanitätswesen. Neben Handbüchern und wissenschaftlichen Abhandlungen zur Medicina militaris (z. B. Raymund Minderers Medicina militaris, 1620) gibt es Werke zur Kriegsarzneiwissenschaft. Wilhelm Fabricius Hildanus' New Feld-Arznei-Buch von Krankheiten und Schäden, so in Kriegen den Wundartzten geminlich fürfallen (Basel 1615) ist unter den ältesten Titeln. Kleinere thematische Schwerpunkte bilden die Publikationen über Feldhospitäler und Feld-Transportmittel sowie über die Verstellungskunst in Krankheiten zur Befreiung vom Militärdienste. Hier finden sich auch zahlreiche Schriften der an der Wiener Josephs-Akademie Lehrenden, z. B. 7 Titel von Giovanni Alessandro de Brambilla.

Andere Sondersammlungen

2.41 Der Großteil der medizinhistorischen Sonderdrucke ist in den Magazinbestand eingereiht und in Autoren- und Schlagwortkatalogen zum Gesamtbestand erschlossen. 3600 Titel werden getrennt davon im Katalogsaal aufbewahrt. Hinzu kommt eine weitere Sammlung von ca. 45.000 Stück diverser Separata, wie Zeitungsartikel und handschriftliche Aufzeichnungen von Vorträgen medizinischen Inhalts. Sie sind in einem Sonderkatalog erfaßt, nicht beschlagwortet und im Gang vor der Bibliothek aufgestellt.

2.42 Rund 5200 Dissertationen aus den Bereichen Medizin und Naturwissenschaften, erschienen zwischen 1695 und 1850, wurden gesammelt. Sie sind zu 90 Prozent in lateinischer Sprache verfaßt. Unter den angeführten Universitäten ist Wien am besten vertreten (ca. 40 Prozent, darunter zahlreiche Unikate von Doktoranden der Josephs-Akademie), der Rest verteilt sich auf deutsche Universitäten (Göttingen, Halle, Leipzig, Magdeburg, Jena, Wittenberg) und Universitäten aus dem Raum der österreichisch-ungarischen Monarchie (Prag, Budapest, Brünn). In geringerem Ausmaß sind auch andere europäische Universitätsstädte genannt (u. a. Paris, Edinburgh, Lausanne, Amsterdam, Upsala).

2.43 Die Bibliothek der Arbeitsstelle Ethnomedizin, insgesamt ca. 1000 Titel, befindet sich im nahegelegenen Garnisonsspital (7 Gehminuten tfernt). Sie enthält Literatur zu Ethnomedizin, Anthropologie und Völkerkunde sowie die Erotika der Sammlung Parkash. Die wenigen Werke aus dem 19. Jh sind in den Institutskatalogen verzeichnet.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Autorenkatalog

[Zettelkatalog mit rund 140.000 Karteikarten zu Werken der Erscheinungsjahre 1800-1989, nach PI, erfaßt auch die ethnomedizinische Literatur außer Haus und die medizinhistorischen Sonderdrucke]

Autoren-N(euer) K(atalog)

[Zettelkatalog nach RAK für alle ab 1990 erschienenen Werke, generiert aus dem ADV-Katalog nach BIBOS in der Fakultätsbibliothek für Medizin, eine Abfragemöglichkeit von der Institutsbibliothek aus ist z. Z. noch nicht realisiert]

Schlagwortkatalog

[Zettelkatalog nach hauseigenen Regeln, ca. 145.000 Karten, Schlagwortkatalog mit systematischen Elementen (Spitäler, Universitäten, Medizingeschichte und Biographien in Gruppen zusammengefaßt), nicht beschlagwortet sind Josephina, Teile der Sonderdrucke, Dissertationen, Dubletten und unbearbeitete Donationen; 1993 ist als neuer Schlagwortkatalog auch die Sacherschließung der Bestände ab 1990 geplant]

Inventar

[30 Bde, hschr., nach Numerus currens, begonnen unter Max Neuburger nach 1914, zum Gesamtbestand mit Ausnahme der Josephina, Separata und der Dissertationen]

Zeitschriften sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Lesky, Erna (Hrsg.): Katalog der Josephinischen Bibliothek des Instituts für Geschichte der Medizin. Wien 1974 [gedruckter Bandkatalog, photomechanischer Nachdruck der Karteikarten des Josephina-Kataloges bis 1850, nach PI]

Josephina bis 1850

[mschr. Autorenkatalog in Zettelform, nach PI, war 1974 Grundlage für den gedruckten Bandkatalog (nicht identisch)]

Josephina-Ergänzungen

[mschr. Autorenkatalog in Zettelform (rund 2000 Karten) für die nach 1973 erworbenen und im Raum der Josephina aufgestellten Werke]

Josephina-Nachträge

[mschr. Autorenkatalog in Zettelform für Werke bis 1850, die im Magazin aufgestellt und nicht im gedruckten Katalog verzeichnet sind]

Systematischer Katalog und Inventar zur Josephinischen Bibliothek

[hschr., 2 Bde, begonnen 1962, Inventarnummern nach Sachgruppen gegliedert]

Katalog der Dissertationen bis 1850

[Zettelkatalog, nach PI]

Katalog der Separata

[mschr. Zettelkatalog zu Sonderdrucken der letzten Jahrzehnte, Autoren nach alphabetischer Ordnung, rund 54.000 Karten]

Hauptkatalog der Gesellschaft der Ärzte

[derzeit im Billrothhaus, Frankgasse 8, einzige Quelle für den als Dauerleihgabe noch nicht aufgearbeiteten und z. T. außer Haus lagernden Bestand aus der Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte]

Katalog der Dubletten des Instituts für Geschichte der Medizin

[Zettelkatalog, nach PI, ca. 2000 Karten]

Katalog der Dubletten aus der Dauerleihgabe der Gesellschaft für Ärzte

[Zettelkatalog, nach PI]

Verzeichnis der Ethnomedizinischen Literatur

[Standortverzeichnis der im Garnisonsspital aufgestellten Bestände, sind auch in den Hauptkatalogen erfaßt]

Beamtenkataloge

[zu Handbibliothek, Zeitschriften; Fortsetzungskatalog, der Öffentlichkeit nicht zugänglich]

Kataloge zum Sammelgut des Instituts

[mehrere Verzeichnisse zu Hss., Bildern, Dias und Museumsobjekten]

3.3 Historische Kataloge

Alphabetischer Katalog

[hschr. Bandkatalog o. J., zwischen 1830 und 1856 geführt, der zweite Teil enthält eine Liste von Werken ab 1830, die in späteren Katalogen nicht mehr aufscheinen]

Catalogus librorum Bibliothecae Academiae c.r. med. chirurgiae Josephinae generalis

[hschr. Bandkatalog, 2 Teile, o. J., spätere hschr. Eintragungen aus der Zeit von 1840-1856. Es fehlen ca. 5 Prozent des älteren Katalogs von 1830, der Katalog zeigt jedoch 25 bis 30 Prozent Zuwachs. Etwa 10 bis 15 Prozent der Titel scheinen im Lesky-Katalog von 1973 nicht mehr auf.]

Myrdacz, Paul: Materien-Katalog der k.u.k. militärärztlichen Bibliothek. Wien 1899

[3 Bde und Ergänzungsband, im Auftrag des Sanitäts-Comités verfaßt; rund 14.000 Eintragungen, innerhalb der Materiengruppen chronologisch nach Zugangsjahr geordnet]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Myrdacz, Paul: Instruction zur Verwaltung der k. und k. militärärztlichen Bibliothek des Militär-Sanitäts-Comité. Wien 1899 [hschr., 26 Seiten, mit ausführlicher Schilderung der Bibliothek und Bibliotheksordnung, Archivalium K 1407 des Instituts für Geschichte der Medizin]

Ein Teil der Akten aus der Zeit der Gründung und Verwaltung des Josephinums durch das Militär-Sanitäts-Comité liegt im Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv; Akten betreffend den Zeitraum bis 1874 (z. B. Absolventenkataloge) sowie Unterlagen zum Universitätsinstitut und seinen Professoren finden sich im Universitätsarchiv, einige auch im Archiv der Universitätsbibliothek.

4.2 Darstellungen

Bibliothek des Wiener medizinischen Doktorencollegiums an das Institut für Geschichte der Medizin übergeben. In: Österreichische Apotheker-Zeitung 6 (1970) S. 88

Ganzinger, Kurt: Das Josephinum und die pharmazeutischen Wissenschaften. In: Wiener klinische Wochenschrift 103/16 (1991) S. 477-480

Holubar, Karl: Karel Frederik Wenckebach (1864-1940) und die Domizilierung des Institutes für Geschichte der Medizin im historischen Gebäude der Josephs-Akademie in Wien: 1990 als doppeltes Gedenkjahr. In: Wiener klinische Wochenschrift 102/11 (1990) S. 333

Lesky, Erna: Bibliothek und Bildarchiv des Institutes für Geschichte der Medizin der Universität Wien. In: Daten, Dienste, Dokumente. Wissenschaftliches Dokumentations- und Informationswesen in Österreich. Zielsetzungen, Beispiele. Hrsg. vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Wien 1978, S. 229-231

dies.: Das Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien. In: Wiener medizinische Wochenschrift 126/23 (1976) S. 335-337

dies.: Von den Schätzen und Aufgaben des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien. In: Sudhoffs Archiv 45 (1961) Heft 2, S. 179 ff.

dies.: Das Wiener Institut für Geschichte der Medizin im Josephinum. Wien, 2. Aufl. 1979 [zur Bibliothek S. 5-10, Abb. 1, 4]

Münster, Hilda: Die Bibliothek des Institutes für Geschichte der Medizin. In: Biblos 13 (1964) Heft 4, S. 226-229

Neuburger, Max: Das Institut für Geschichte der Medizin an der k.k. Universität in Wien. In: Wiener klinische Wochenschrift 18 (1914) S. 566 ff.

Steiner, Franz: Die k.k. medicinisch-chirurgische Josephs-Akademie als feldärztliche Bildungsanstalt. Supplement zum Handbuch der Feldärzte. Wien 1860 [zur Bibliothek S. 80 ff.]

Wyklicky, Helmut: Das Josephinum. Biographie eines Hauses. Wien, München 1985 [umfangreiche Bibliographie sowie Bilder der Bibliothek S. 14, S. 21, zu den Beständen S. 41, 85, 88]

Wyklicky, Helmut: Über die Ausbildung der k.u.k. Militärärzte - 200 Jahre Josephinum. In: Wehrmedizinische Monatsschrift 5 (1986) S. 213-218

Burkhard Klebel

Lauber, Jutta; Wyklicky, Helmut (Hrsg.): 150 Jahre Wiener Augenheilkunde. Ausstellungskatalog. Wien 1962

Stangler, Gottfried; Saliger, Arthur (Hrsg.): Kunst des Heilens. Aus der Geschichte der Medizin und Pharmazie. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Kartause Gaming. Wien 1991 (Katalog des NÖ. Landesmuseums N.F., 276)

[Beispiele von Ausstellungskatalogen mit Exponaten aus den Sammlungen des Instituts für Geschichte der Medizin]

Stand: Februar 1993

Burkhard Klebel

Erika Dunk

Gertrud Oswald


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.